Samstagmittag es wird Zeit Und ich bin auch schon bereit Ich küss die Frau und sag den Kindern tschüss Das Trikot sitzt eng am Leib Früher war es eher weit Wahrscheins zu heiß gewaschen so ein Mist Ich spür das Kribbeln tief im Bauch Und im Kopf da kribbelt's auch Heut um halber viere rockt die Sau He VfB steig dem Gegner kräftig auf den Zeh VfB ich steh zu dir bei Sonne Regen und Schnee VfB deine Niederlagen tun mir weh VfB doch wenn du siegst dann ist das Leben schee Mit der S-Bahn geht's ins Tal In Cannstatt raus dann wieder mal Den Rest des Weges gehen wir zu Fuß Im Stadion ist's eng und laut Jetzt kribbelt's unter meiner Haut Gibt's heut Fußballkrampf oder Genuss Dann gehen die Teams heraus aufs Feld Ich weiß die spielen nur für Geld Doch uns ist das egal weil andres zählt He VfB steig dem Gegner kräftig auf den Zeh VfB ich steh zu dir bei Sonne Regen und Schnee VfB deine Niederlagen tun mir weh VfB doch wenn du siegst dann ist das Leben schee Keiner weiß was gleich geschieht Gibt es heute einen Sieg Oder fahren wir geschlagen heim 40.000 wie ein Mann Feuern ihre Roten an Hören wir heut unsren Jubelschrei Die Mannschaft kämpft das sehn wir gern Spielt wie von 'nem andern Stern Wir singen laut damit es alle hörn He VfB steig dem Gegner kräftig auf den Zeh VfB ich steh zu dir bei Sonne Regen und Schnee VfB deine Niederlagen tun mir weh VfB doch wenn du siegst dann ist das Leben schee
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Von Kindesbeinen an war ich leidenschaftlicher Fan des 1. FC Kaiserslautern und als solcher in meiner schwäbischen Heimat allein auf weiter Flur. Durch das Internet kam ich dann im Jahr 2000 erstmals in Kontakt mit Gleichgesinnten und wurde eifriges Mitglied in einem FCK-Diskussionsforum. Doch dort war ich mit meinem schwäbischen Realitätssinn ein Fremdkörper, der bald von fast allen anderen FCK-Fans übel angefeindet und am Ende sogar gesperrt wurde. Wütend brach ich daraufhin mit meiner alten Liebe und schenkte meine Sympathie wie alle vernünftigen Fußballfans rings um mich dafür dem VfB Stuttgart. Doch die frühere Leidenschaft ließ sich nicht einfach so übertragen. Anders als einst beim FCK bedeutet ein verlorenes Heimspiel nun nicht mehr schlechte Laune für das restliche Wochenende, was das Leben alles in allem sehr viel angenehmer macht. Ins Stuttgarter Stadion wie die leicht autobiographisch angehauchte Hauptfigur in dem Lied gehe ich nur gelegentlich - zuletzt, als dort im Frühling 2011 ausgerechnet der FCK gastierte und dann auch noch 4:2 gewann. Ich nahm es gelassen hin und musste insgeheim den verrückten FCK-Fans sogar meine Anerkennung zollen, die in ihrem Block auch beim zwischenzeitlichen Rückstand ihrer Mannschaft diese mehr unterstützen als alle VfB-Fans zusammen. Mangelnder Realitätssinn hat manchmal auch seine guten Seiten.
Achim